Der Liebocher Verkehrspenis - Antenne Steiermark

Wer mit Navi schon einmal von Lieboch nach Lannach gefahren ist, hat womöglich kurz etwas anderes im Bild gehabt als erwartet.

Stau oder zähflüssiger Verkehr ist hier ja mittlerweile keine Überraschung mehr, aber für den einen oder anderen vielleicht der „Liebocher Verkehrspenis“, der aus zwei Kreisverkehren und dem Siebweg beim Autohaus Gady sowie der Radlstraße beim Dieselkino besteht. Mittendurch verläuft die B76, die Radlpass-Bundesstraße.

Gerade zu Pendlerzeiten ist die Bundesstraße regelmäßig überlastet. Die Kreisverkehre (Internorm und Steinhalle) stemmen die Anzahl der Fahrzeuge nicht mehr problemlos. Ein einspuriger Kreisverkehr verträgt circa 20.000 bis 22.000 Fahrzeuge pro Tag. Zwischen Lieboch und Lannach fahren aber bereits 25.000 bis 27.000 Autos am Tag. „Dadurch, dass die beiden Kreisverkehre oval gebaut worden sind, hält sich der Stau noch einigermaßen in Grenzen“, erzählt Robert Rast, Referatsleiter der Straßeninfrastruktur beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung.

In diesem Bereich entsteht jedoch gerade das neue Hofer-Zentrallager, das zukünftig die Logistikstandorte Hausmannstätten und Werndorf ablöst und für die Belieferung aller Hofer-Filialen in der Steiermark und im Südburgenland zuständig sein wird. Die Eröffnung ist 2025 bis 2026 geplant.

Dann rollen hier täglich unzählige LKW an und verlassen das Zentrallager wieder über das Diesel-Kino und die B76. Auf Anfrage bei der Hofer KG wurde uns mitgeteilt, dass laut Verkehrsgutachten kein negativer Einfluss auf den Verkehr entstehe. Man werde die Situation aber beobachten und Optimierungen in enger Zusammenarbeit mit den Behörden evaluieren und gemeinsam vorantreiben. Pendlerverkehr und LKW sollen einander aber nicht in den Weg kommen.

Referatsleiter Robert Rast zum geplanten Umbau der B76 zwischen Lieboch und Lannach

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Robert Rast, Referatsleiter der Straßeninfrastruktur beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung | Antenne Steiermark

Aber was passiert nun mit dem Liebocher Verkehrspenis? Asphalt-Vasektomie oder Straßen-Viagra?

Da sich hier schon seit Jahren die Liebocher und Lannacher Wirtschaft ansiedelt, sich gleich daneben der Autobahnknoten Lieboch befindet und der Verkehr in Zukunft eher zu- als abnehmen wird, arbeitet das Land Steiermark bereits an einer Lösung.

Man sei gerade dabei, mit den Grundstücksbesitzern zu sprechen, um ihnen die benötigten Grundstücke abzulösen, erzählt Robert Rast. Es sei nämlich notwendig, die beiden Kreisverkehre „Internorm“ und „Steinhalle“ umzubauen. Am Ende soll es zwischen Lieboch und Lannach vier Spuren geben, jeweils zwei pro Fahrtrichtung. Der Verkehr würde dann an mehreren Stellen von Ampeln geregelt werden, die aufeinander abgestimmt wären.

Auch die Autobahnanschlussstelle Lieboch soll zusammen mit der ASFINAG ausgebaut werden. Wenn es das Budget zulässt und es ein „Go“ von Landeshauptmann-Stellvertreter und Verkehrs- sowie Finanzlandesrat Anton Lang gibt, steht dem nichts mehr im Wege, formuliert es Rast etwas vorsichtiger. Eine Ausschreibung würde es dann 2025 geben, Bauzeit wär circa ein Jahr. Josef Niggas, Bürgermeister von Lannach, wird hier konkreter. Soweit er informiert sei, ist die Planung bereits fertig und es gibt auch schon die Zusage der Finanzierung. "Der Ausbau wär wichtig und eine wesentliche Verbesserung für den Verkehr", so Niggas. Die Finanzierungszusage bestätigt uns das Büro von Anton Lang. "Einen genauen Zeitplan zu nennen wär aber unseriös", fügt man hinzu.

Und der Liebocher Verkehrspenis?

Liebochs Bürgermeister Stefan Helmreich stellt klar: „Das ist die Aufschließung unseres Industriegebiets und die Bezeichnung (Anm. Verkehrspenis) kommt ja von euch, der Antenne Steiermark. Dafür bin ich ja sehr dankbar, dass wir dieses Wahrzeichen von euch bekommen haben, und der wird sich so nicht verändern, sondern wird weiterhin dazu dienen, dass die Menschen auf die Straße kommen."

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